Immer mehr Starkregen

Deutschland hat immer mehr mit Unwettern und Starkregen zu kämpfen:

Im Juni 2017 wurde Berlin von einem „Jahrhundertregen“ heimgesucht, bei dem 150 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden gemessen wurden. Das ist mehr als ein Viertel der durchschnittlichen Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres für die Hauptstadtregion. Ende Juli 2017 verursachte ein Gewitter mit Starkregen besonders in Köln viele Schäden. Hier liefen sogar Bahnhöfe voll Wasser und die Feuerwehr musste in nur einer Nacht rund 550 Mal zu unwetterbedingten Einsätzen ausrücken.

Im Juli 2021 führte extremes Unwetter mit Dauerregen und Starkregen in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu einem Jahrhunderthochwasser im Ahrtal, an Erft und Rur und deren Nebenflüssen.

© Jari Hindström/Fotolia

Eine Flutwelle hat viele Teile der dortigen Infrastruktur, der Häuser, Autos und Brücken zerstört. Bei der Katastrophe starben mindestens 189 Menschen. Grün blaue Infrastruktur in Form von renaturierten Flüssen und Bächen, Retentionsräumen, Mulden- und Rigolenversickerungen, unversiegelte Flächen, Parks- und Grünflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen und viele mehr können verheerenden Extremwetterereignissen wie diesen entgegenwirken und Folgeschäden von Starkregen deutlich verringern. Gerade innerstädtische Grünflächen können aber die Folgeschäden von Starkregen deutlich verringern.

Immer weniger freie Flächen

Starkregen führen insbesondere in Städten zu massiven Problemen, weil die Wassermassen nicht versickern können. Dort, wo immer größere Flächen versiegelt sind, bahnt sich Regenwasser keinen Weg in die Erde – es kommt zu Überflutungen. Allein im Bundesgebiet werden am Tag 80 Hektar Boden versiegelt.

Städtisches Grün wirkt

Der Erhalt und die Erweiterung von Grünflächen, Parks und unversiegelten Flächen werden immer wichtiger, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Wo neu gebaut wird, sollte das Problem der Flächenversiegelung berücksichtigt werden. Dies kann in Form von Ausgleichsflächen geschehen, die bei großen Bauprojekten verpflichtend sein können. Eine weitere wirksame Maßnahme: Dachbegrünung. Begrünte Dächer sehen nicht nur schön aus und laden zum Verweilen ein, sie  können auch Regenwasser aufnehmen und mit Verzögerung in die Kanalisation leiten. Gründächer können deutlich über 60 Prozent des auf sie treffenden Regenwassers zurückhalten. Gerade bei zunehmendem Starkregen ist die Dachbegrünung eine effiziente Maßnahme, Städte vor Überflutungen zu schützen.

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