Stadtbäume und die Standortfrage
Stadtbäume sind nicht nur optisch ein klarer Vorteil für das urbane Leben, sondern bieten auch ökologische, soziale und ökonomische Vorteile. Bäume speichern Kohlendioxid (CO2), filtern Staub und regulieren das Klima einer Stadt.
Eine 1 m dicke Buche filtert durchschnittlich bis zu 1,3 kg Feinstaub im Jahr – eine beachtliche Leistung. Sie schützen vor Lärm und steigern dazu noch die Lebensqualität der Stadtbewohner. In Zeiten des Klimawandels ist es umso erstaunlicher, dass Bäume in Parks und auf Grünflächen dazu in der Lage sind, die Stadt um bis zu 3°C zu kühlen.
Die Standortauswahl
Der Lebensraum „Stadt“ kann für Pflanzen allerdings eine Herausforderung darstellen: Während im Park nahezu paradiesische Voraussetzungen für die Gewächse bestehen, sieht es am Straßenrand oder auf Plätzen anders aus. Hier ist der Boden durch Beton und Pflastersteine stark verdichtet.
Zur Pflanzung wird eine ausreichend große Pflanzgrube und durchwurzelbarer Raum benötigt. Zudem muss aufgrund des Schattenwurfs und den Wurzelverläufen genügend Abstand zu Gebäuden und unterirdischen Einrichtungen im Straßenraum sowie Nachbarbäumen gegeben sein. Zeitgleich ist es wichtig, die zukünftige Kronengröße zu bedenken, schließlich ist die freie Sicht für den Verkehr oder auf historische Gebäude eine wichtige Voraussetzung.
Die Arten- und Sortenwahl
Die Baumauswahl in der Stadt muss immer auf den konkreten Standort abgestimmt werden. Bei fruchtenden Kastanien im Straßenraum muss etwa der Kastanienfall bedacht werden. Birnen auf Spielplätzen sind aufgrund Ihrer Anziehungskraft von Wespen ungeeignet. Typische Straßen- und Parkbäume sind Platanen oder Linden, wie die Winterlinde – übrigens Baum des Jahres 2016.
Die Arten- und Sortenauswahl hängt zudem vom Lichtbedarf und der Lichtdurchlässigkeit der Baumart ab, ebenso wie von der Toleranzgrenze und Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge. Hierfür ist nicht nur die Robustheit der Pflanzen entscheidend – auch die Ansiedelung möglichst vieler unterschiedlicher Arten ist wichtig, um einen stabilen und wenig krankheitsanfälligen Baumbestand zu schaffen und gleichzeitig die ökologische Vielfalt zu erhalten.