Schlaue Städte sind grün

Es wird eng in der Stadt. Schon im Jahr 2050 leben 80 Prozent der Menschen urban. Das bringt Probleme mit sich. Bietet aber auch Chancen, Städte nicht nur smart, sondern auch grün zu gestalten.

Die Stadt von morgen ist ressourcenschonend und grün.

© ebenart/Fotolia

Das muss sie aber auch sein, denn die Anforderungen an Städte verändern sich rasant. Nicht nur der Klimawandel bringt mehr Regen und längere Hitzeperioden. Durch den Zuzug von immer mehr Menschen in die Stadt wird Wohnraum benötigt – gleichzeitig aber auch Parks und Erholungsflächen.

Um das zu erreichen, werden urbane Räume schlauer und grüner. Grüne Freizeit- und Erholungsanlagen werden in Kombination mit Siedlungs- und Verkehrsflächen wichtiger, damit Bürger Energie einsparen, natürliche Ressourcen schonen und zeitgleich Orte finden, um sich auch in immer dichter bebauten Metropolen zu erholen und zu bewegen.

Grüne Wände und Dächer sparen Energie

Wie das im Detail funktioniert zeigt etwa die Begrünung von Hausfassaden und Dächern. Sowohl die so genannten „Living Walls“ als auch Dachgärten säubern die Luft, indem sie CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen, sie regeln auf eine natürliche Weise die Raumtemperatur der Wohnung: bei Hitze kühlen sie die Häuser ab. Zudem sorgen Dachbegrünungen auch für einen verzögerten Wasserabfluss bei Starkregenereignissen. So können Energiekosten und Ressourcen gespart werden.
Zusätzlich bieten bepflanzte Fassaden statt grauem Beton ein buntes, lebendiges Stadtbild. Auf vielen begrünten Dächern können sich die Bürger zudem trotz dichter Bebauung in der Stadt auch in Zukunft erholen.

Stadtgrün macht Städte klimasicher

Für Stadtplaner stehen schwierige Aufgaben bevor: einerseits müssen sie dafür sorgen, dass immer mehr Menschen in der Stadt wohnen und leben können. Andererseits werden Grünflächen benötigt, um die Klimafolgen abzumildern und Menschen in dicht bebauten Metropolen weiterhin eine hohe Lebensqualität zu bieten. Das bedeutet: Maßnahmen zur Regulierung des städtischen Klimas werden in Zukunft in der Stadtplanung immer wichtiger.

Auch hier kann Stadtgrün wichtige klimarelevante Funktionen übernehmen. So produziert Stadtgrün als grüne Lunge Sauerstoff und filtert Stäube und Stadtstoffe. Offene, nicht versiegelte Flächen schützen Bebauungen vor den Folgen von Klimarisiken, indem sie Regenwasser versickern und durch kontrollierte Verdunstung wieder abgeben. Insbesondere bei Starkregenereignissen sind Grünflächen wichtige Wasserspeicher, die die Kanalisation entlasten und Überschwemmungen verhindern helfen.

Kurzum, eine smarte und klimawandelgerechte Stadt zeichnet sich durch die Sicherung, Ausbau und Vernetzung von Grünflächen, eine ausgewogene Freiflächengestaltung und standortgerechte Pflanzenwahl, die Verzahnung von Grünflächen und gebauter Infrastruktur sowie dem Ausbau der Dach- und Fassadenbegrünung aus. Städte und Kommunen, die dies berücksichtigen, bieten ein attraktives Lebensumfeld und punkten damit auch im Wettbewerb mit anderen Städten.

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