Lebenszykluskosten im Blick: Warum sich Investitionen in städtisches Grün lohnen

Die Vorteile von intakten, urbanen Grünanlagen und Parks sind längst bekannt: Sie verbessern das Klima, erhöhen die Biodiversität, tragen maßgeblich zur Attraktivität des Stadtbilds bei und steigern die geistige sowie körperliche Gesundheit. In Lockdown-Zeiten wird die Auswahl an Freizeitmöglichkeiten durch geschlossene infrastrukturelle Angebote und Kontaktverbote noch einmal besonders beschränkt und es zieht die Menschen regelrecht nach draußen ins Grüne.

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Die Folgen: Städtische Grünflächen unterliegen aktuell einem erhöhten Nutzungsdruck durch die Bürger. Aus der intensiven Nutzung der Grünflächen resultiert ein erhöhter Pflegeaufwand. Aber die professionelle und fachgerechte Pflege hat neben kurzfristigen Effekten vor allem einen entscheidenden Vorteil: Gut gepflegtes Stadtgrün rechnet sich für Städte und Kommunen langfristig, denn Parks und Grünanlagen werden dabei zu tragenden Faktoren für die Standortattraktivität von Städten.

Städtische Grünflächen: Gesteigerter Nutzungsdruck sorgt für einen erhöhten Pflegeaufwand

Der Nutzungsdruck auf städtische Grünanlagen ist nicht erst seit Corona gewachsen. Je intensiver Menschen ihre Parks nutzen, desto stärker werden die Flächen beansprucht. Werden diese dann nicht ausreichend gepflegt, erfahren die negativen Folgen in der Öffentlichkeit eine empfindliche  Aufmerksamkeit. Hier rächt sich eine zu geringe Investition in die Pflege von städtischen Parks und Grünanlagen – und kommunale Entscheider müssen handeln. Wie bei allen kommunalen Anschaffungen, muss auch die blau-grüne Infrastruktur gepflegt werden, um dessen Wert zu erhalten und sogar zu steigern. Entscheiden sich Städte und Kommunen für den Ausbau ihres Grüns, treten stets Folgekosten auf. Diese Lebenszykluskosten können durch eine angepasste Pflege sinnvoll genutzt werden.

Stadtgrün erhalten: Fachgerechte Pflege senkt Kosten langfristig

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geht davon aus, dass der eigentliche Investitionsaufwand lediglich 15 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten ausmacht. Der restliche Anteil entsteht demnach durch die Pflegemaßnahmen der blau-grünen Infrastruktur. Werden Grünanlagen im Zuge der Corona-Krise also durch die Bürger stärker genutzt, müssen die Parks und Grünflächen auch umso intensiver gepflegt werden. Deswegen sollten Städte und Kommunen der Pflege ihres Grüns mehr Aufmerksamkeit schenken, um auch nach der Corona-Krise als lebenswerte und attraktive Orte zu gelten. Aber mehr noch: Wird städtisches Grün fachgerecht instandgehalten und angepasst gepflegt, tragen diese Maßnahmen nicht nur zur Werterhaltung bei, sondern steigern diesen sogar.

Förder-Check: Fördermöglichkeiten finden und Stadtgrünprojekt starten

Die Förderung von städtischen Parks und Grünflächen sowie deren Pflege sollte nicht erst seit Corona offensichtlich sein und daher in jeder Haushaltsplanung berücksichtigt werden. „Wir wissen und verstehen, dass die Pflege von Stadtgrün in den klammen Haushalten der Kommunen teilweise nicht oberste Priorität hat. Jedoch sind Parks und Grünflächen essenzielle Faktoren für die Zufriedenheit aller Bürger. Unser Förder-Check zeigt hier Möglichkeiten der Städtebauförderung für Um- und Neubauten auf und hilft bei der Orientierung im Förderdschungel“, so Jan Paul, Vizepräsident des Bundesverbandes Garten, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). Grün in die Stadt stellt neben dem Förder-Check und der Auflistung verschiedener Fördermöglichkeiten für Stadtgrün auch eine Auswahl an bereits geförderten Projekten bereit, von denen Stadtplaner und Interessierte sich für die eigenen Maßnahmen inspirieren lassen können.

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