Mit Cloudburst Management Plan in die Zukunft

Nach den fünf Starkregenereignissen in der dänischen Hauptstadt war die zentrale Frage, die sich stellte:

Wie kann man die Stadt bei Starkregen oder Sturmfluten vor Überschwemmungen schützen?

Der Cloudburst Management Plan war die Antwort. Aus 300 Einzelprojekten bestehend, sollen die im CMP verankerten Infrastrukturmaßnahmen die Stadt zukünftig vor unkontrollierbaren Überflutungen schützen.

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Eines der ersten Projekte war der Umbau des historischen Sankt Annæ Plads durch Entfernung von Parkplätzen und Teil-Rückbau von Straßenflächen. Bei schönem Wetter eine grüne Oase – bei Regenfällen ein Auffangbecken, das durch unterirdische Rohrsysteme die Wassermassen direkt in das Hafenbecken ableitet. Inzwischen sind viele weitere Projekte auf den Weg gebracht. So wird öffentlicher Raum zum Abpuffern von Starkregenereignissen genutzt. Ein positiver Nebeneffekt: Die Stadt wird in Puncto grüner Wohn- und Lebensraum durch die neu geschaffenen Multifunktionsflächen aufgewertet.

Fußläufige Naherholung trifft auf Klimaneutralität

In Kopenhagen haben es sich die politischen Entscheider*innen außerdem zum Ziel gesetzt, dass alle Einwohner*innen binnen zehn Minuten eine Grünanlage erreichen sollen. Die im Sinne des CMP großangelegten Grünanlagen tragen dazu genauso bei, wie viele weitere kleine Parks, die in der Stadt entstehen.

Doch nicht nur die fußläufige und grüne Naherholung steht in Kopenhagen auf der Agenda. Die 630.000 Einwohner*innen starke Stadt möchte bis 2025 die erste klimaneutrale Stadt der Welt werden. So ambitioniert dieser Plan zu sein scheint, so realistisch ist er aber im Fall Kopenhagens tatsächlich. Neben den Maßnahmen des CMP sorgen unter anderem auch die umweltorientierte Verkehrsführung, Maßnahmen zur Müllvermeidung und die Nutzung erneuerbarer Energien innerstädtisch für grüne Lebensqualität und sind entscheidende Schritte in Richtung des hochgesteckten Ziels.

Pocket Parks zwischen den Häusern schaffen beispielsweise in der dänischen Hauptstadt auf begrenztem Raum kleine Oasen, die für deutlich mehr Lebensqualität und Naherholung sorgen. Aber auch auf Dächern und an Hausfassaden grünt und blüht es, was zum einen die Luftqualität verbessert und zum anderen die Biodiversität erhöht. Die grüne Stadtentwicklung wird so in Kopenhagen konsequent vorangetrieben. Bei jedem einzelnen Bauprojekt wird heute vorgegeben, wie viel Wasser auf dem Grundstück zurückgehalten werden muss. Auch diese Lösung kostet und ist doch günstiger als eine Neustrukturierung des gesamten Kanalnetzes. (Quelle: https://www.ecotechnology.at/de/content/eine-stadt-als-schwamm)

Understatement auf höchster politischer Ebene

Dass die politischen Entscheidungsträger*innen in Kopenhagen umdenken, gehört zum nachhaltigen Handeln dazu. Die Gelder zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen wie der städtischen Begrünung müssen aber nicht zwingend aus öffentlichen Töpfen stammen – auch das beweist das Kopenhagener Modell. Hier wird auch auf nachhaltig wirtschaftende Unternehmen gesetzt, die mit der Stadt zum Thema Klimaschutz kooperieren und das gemeinsame Ziel CO₂-Neutralität und grüne Lebensqualität angehen. Wie zum Beispiel im Fall des Amager Ressource Center, einer hochmodernen Müllverbrennungsanlage, die gleichzeitig für vielerlei Freizeitmöglichkeiten genutzt wird. Eine solche Zusammenarbeit zwischen Städten und Unternehmen kann ebenfalls beispielhaft für deutsche Kommunen sein.

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