„Cooling“ durch städtisches Grün

In dicht bebauten Innenstädten kommt es im Sommer häufig zum sogenannten „Urban Heat Islands Effekt“ – dem Wärmeinseleffekt. Dabei heizen sich versiegelte Flächen so stark durch die Sonneneinstrahlung auf, dass ein Aufenthalt für Menschen kaum erträglich ist und es auch in der Nacht nicht zu einer Abkühlung kommt. Diese Wärmeinseln können zu gesundheitlichen Belastungen führen.

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Bei steigenden Durchschnittstemperaturen und immer heißeren Sommermonaten ist Handeln nötig, um den Hitzeinseln entgegenzuwirken. Das funktioniert zum Beispiel mit „Cooling“ durch mehr grün-blaue Infrastruktur. An „coolen“, also abgekühlten Orten und Straßen ist der Aufenthalt auch bei Hitze erträglich und stellt kein bzw. ein geringeres Gesundheitsrisiko dar.

In Wien wurden 2019 ausgewählte Straßen beispielsweise mit Nebelduschen und Wasserspielen ausgestattet, um kurzfristige Abkühlung zu schaffen. Das Pilotprojekt wurde im darauffolgenden Jahr um dauerhafte Elemente und Maßnahmen erweitert: Flächenentsiegelung sorgte für mehr Platz für neue Stadtbäume. Diese gelten neben Dach- und Fassadenbegrünungen als wichtigste Werkzeuge zur Regulierung des Sommerklimas. Durch den Schatten, den die Baumkronen spenden und die Kühlung der Umgebungsluft durch Verdunstung gelten Bäume als natürliche Klimaanlage und sorgen für erträgliche Temperaturen. Darüber hinaus speichern sie CO2, filtern Feinstäube, produzieren Sauerstoff und tragen so zur einer verbesserten Luftqualität bei.

Voraussetzung für ihre positiven Ökosystemleistungen ist die Vitalität der Bäume, die nur dann gegeben ist, wenn sie mit ausreichend Luft, Wasser und Wurzelraum versorgt sind. In versiegelten Städten ist das nicht immer der Fall. Das Schwammstadt-Prinzip kann dabei helfen: durch Entsiegelung, Bewässerung und die Schaffung von Baumrigolen haben die Bäume Platz zu Wachsen und mit dem Wachstum steigt auch die kühlende Wirkung eines Baumes.

Die Stadt Wien plant im Rahmen ihres Hitzeaktionsplans bis 2025 25.000 neue Stadtbäume zu pflanzen, um mit den „coolen“ Straßen zu einer kühleren Stadt zu werden.

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