Hitzeprävention durch Stadtgrün

Der Klimawandel führt zu immer häufigeren und intensiveren Hitzewellen, die besonders in Städten spürbar sind. Durch den sogenannten Wärmeinseleffekt heizen sich urbane Gebiete deutlich stärker auf als ländliche Regionen. Eine internationale Studie, veröffentlicht in Nature Earth & Environment, zeigt, dass Städte sich durchschnittlich um 0,5 °C pro Jahrzehnt schneller erwärmen als ihr Umland – ein Problem, das sich in den kommenden Jahrzehnten weiter verschärfen wird. Besonders die steigende Anzahl an Tropennächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt, belastet die Gesundheit der Menschen

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Mehr Schatten, weniger Hitze in Städten

Parks, Gärten und begrünte Dächer spielen eine entscheidende Rolle bei der Klimaanpassung urbaner Gebiete. Sie tragen auf natürliche Weise zur Abkühlung von versiegelten Flächen bei.

  • Schatten und Verdunstung: Bäume spenden Schatten und verhindern die direkte Sonneneinstrahlung auf Asphalt und Beton. Gleichzeitig verdunsten sie Wasser über ihre Blätter, was die Umgebungstemperatur im Sommer um bis zu 8 °C senken kann.

  • Weniger Tropennächte durch mehr Natur: Untersuchungen der Technischen Universität München zeigen, dass ein hoher Anteil an Vegetation die Häufigkeit von Tropennächten reduziert, indem sie Wärme speichert und langsamer wieder abgibt. Dies sorgt für angenehmere Temperaturen in der Nacht.

Klimaanpassung durch mehr Stadtgrün

Da der Klimawandel unaufhaltsam voranschreitet, ist eine verstärkte Begrünung eine zentrale Maßnahme zur Klimaanpassung in urbanen Räumen. Studien belegen, dass eine strategische Pflanzung die Auswirkungen von Hitze auf die Bewohner erheblich reduzieren kann.

  • Wasserrückhalt und Kühlung: Nach dem Schwammstadt-Prinzip speichern bepflanzte Flächen Regenwasser und verdunsten es langsam, wodurch die Umgebung an heißen Tagen spürbar gekühlt wird.

  • Erhöhte Lebensqualität: Mehr Schatten, kühlere Temperaturen und weniger Tropennächte verbessern das Wohlbefinden der Stadtbewohner und reduzieren hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

Städte brauchen mehr Natur für den Sommer

Angesichts steigender Temperaturen und immer häufigerer Tropennächte sind begrünte Flächen eine der effektivsten Maßnahmen zur Klimaanpassung in Städten. Sie spenden Schatten, senken die Temperatur und verbessern die Lebensqualität der Menschen nachhaltig. Investitionen in Stadtgrün sind somit nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch eine essentielle Strategie zur Bekämpfung von Hitze und den Folgen des Klimawandels.

Kühlleistung von städtischem Grün

Welche positiven und kühlenden Effekte urbanes Grün bei hohen Temperaturen haben kann, zeigt das Video anhand der Leistungen von Stadtbäumen.

Klimaanpassung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Eine gut ausgebaute grün-blaue Infrastruktur ist eine dringende gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Neben der Planung und Umsetzung spielt auch die politische Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle für eine klimaangepasste Stadtentwicklung. Stadtgrün ist entscheidend für eine erfolgreiche Klimaanpassung und ein gesundes Wohnumfeld ist.

Die Ökosystemleistungen von Stadtgrün unterstreichen seine Bedeutung für die Regulierung des Stadtklimas und die Vorsorge gegen extreme Sommerhitze. Je intensiver die Begrünung ausgebaut und gepflegt wird, desto positiver wirkt sich dies auf das Mikroklima in Städten aus und steigert die Lebensqualität für alle.

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